Warm oder kalt? – Wie sorgen wir für die richtige Temperatur für uns?

Der Jahreszeitenwechsel, insbesondere so deutlich wie im April und Mai, ist immer ein thermischer Schock: Das Wetter kann überraschen und nach kühlen Morgenstunden auch einen heißen Tag bringen. Diese Unterschiede machen sich natürlich eher  draußen bemerkbar, da die klimatisierten Innenräume von Bürogebäuden ganzjährig stabile Bedingungen bieten. Dennoch sollte man bedenken, dass eine präzise, automatische Temperaturregelung durch die Klimaanlage nicht immer ausreichend ist.

 

Temperatur im Büro – Regelungen

 

Die Vorschriften für die Arbeitsbedingungen sind eindeutig – die Lufttemperatur in den Büroräumen darf 18 °C nicht unterschreiten. Die Praxis zeigt, dass sie auch 30 °C nicht überschreiten sollte. In der Regel geht man davon aus, dass Temperaturen im Bereich von 21‑24 °C optimal sind. Diese Werte werden in der Heiz- oder Kühlautomatik für die Luft im Büro eingestellt.

Moderne Technologien …

Der Großteil moderner Büros ist mit Lüftungs- und Klimaanlagen oder zumindest Klimageräten ausgestattet. Die fortgeschrittene Automatisierung dieser Geräte, die Möglichkeit, Temperaturänderungen zu programmieren oder den klimatisierten Raum in Zonen aufzuteilen, ist eine nützliche technische Lösung und kann – bei fachgerechter, regelmäßiger Wartung und gut gewählten Einstellungen – den Nutzern Komfort bieten.

 … und ihre Mängel

Leider lassen sich auch bei den fortschrittlichsten und sorgfältigsten Installationen Unregelmäßigkeiten bei der Verteilung von warmer oder kalter Luft nicht vermeiden. Dies macht sich besonders in Großraumbüros bemerkbar. Zwar gibt es Lösungen, die das Problem von punktuellen Zugluftströmen aus den Entlüftungsöffnungen reduzieren, aber diese führen nicht immer zu den erwarteten Ergebnissen. Das gilt besonders für heiße Tage, an denen das System durch die Kühlung der Luft in einem großen Raum stark ausgelastet ist. Dabei ist der Zugluftstrom der Klimaanlage immer spürbar kühler als die Solltemperatur. Wenn Sie solch einem Luftstrom ausgesetzt sind und über Stunden hinweg am Schreibtisch verharren, kann das schwerwiegende Auswirkungen haben.

Leider zeigen sich diese klimatechnischen Unzulänglichkeiten sehr oft erst nach der kompletten Einrichtung des Büros – Änderungen an der Anlage kommen dann nicht mehr in Frage, und eine eventuelle Änderung der Inneneinrichtung ist sehr umständlich.

 Von der Venus oder vom Mars? Temperaturwahrnehmung bei Frauen und Männern

Damit sind die Probleme noch nicht zu Ende, denn die Büroangestellten empfinden unterschiedliche Temperaturbereiche als angenehm.  Diese Unterschiede sind physiologisch bedingt. Frauen bevorzugen etwas wärmere Temperaturen, während Männer es lieber kühler haben. Das Temperaturempfinden hängt auch vom Körperbau bzw. Gewicht ab. Die Unterschiede zwischen einer zierlichen Frau und einem übergewichtigen, hochgewachsenen Mann können gewaltig sein. Wie lassen sich also diese unterschiedlichen Vorlieben unter einen Hut bringen?

Individuelle Temperatur im Büro

Eine Änderung der Bürophilosophie, über die wir hier oft schreiben, kann auch in dieser Situation behilflich sein. Es stellt sich heraus, dass sowohl eine größere Flexibilität bei der Innenraumgestaltung als auch die Möglichkeit, die Anordnung einzelner Möbelstücke vorübergehend zu ändern, sowie das Arbeiten in Bewegung zumindest einige der Probleme lösen können, die mit einer zu niedrigen oder zu hohen Raumtemperatur verbunden sind.

Moderne Büros sind längst nicht mehr eine Ansammlung von Einzelarbeitsplätzen, an denen die Mitarbeiter fast den ganzen Tag verbringen. Sie werden zu Arbeitsbereichen – mit Plätzen für Tätigkeiten, die Konzentration erfordern, für Teamarbeit, für Tele- oder Videokonferenzen. Die Büroarbeiter bleiben so in Bewegung und arrangieren Einrichtungselemente, wie z. B. Möbel aus dem System Balma PLUS, neu und passen sie an ihre aktuellen Bedürfnisse an. So fällt es viel leichter, einen Platz zu finden, der sowohl seine Hauptaufgaben erfüllt als auch die richtige Temperatur bietet.

Auf diese Weise werden innerhalb desselben großen Büros Zonen geschaffen, die optimalen Wärmekomfort für Menschen mit unterschiedlichem Temperaturempfinden bieten. Die weich gepolsterten Sitzflächen von Polsterhockern und Sofas (vor allem mit umschließenden Seitenwänden) sind schlicht wärmer und können sich als große Erleichterung für kälteempfindliche Benutzer erweisen. Glatte, harte Stühle und Tische wiederum vermitteln dagegen den Eindruck von Kälte. Wichtig ist auch die Farbgestaltung, die diesen kühlenden oder wärmenden Effekt noch verstärkt.

Mobile Einrichtungsgegenstände können als wirksamer (und schnell entfernbarer) Schutzschild gegen kühlere, im Raum zirkulierende Luftströme dienen. Wichtig sind auch die Materialien, aus denen die Ausstattung gefertigt ist. Stoffbezogene Elemente isolieren und reduzieren etwa die Belästigung durch höhere Temperaturen.

Die richtige Temperatur am Arbeitsplatz ist nicht nur eine Frage des Wohlbefindens und der Gesundheit, sondern auch eine Voraussetzung für gute Leistungsfähigkeit. Die Quintessenz lautet deshalb: Ein Büro, das seinen Nutzern Komfort (auch thermischen Komfort) bietet, ist kein Kostenfaktor, sondern eine Investition. 

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