Stakeholder und ESG-Strategie – wie man sie identifiziert und einbindet

Nachhaltige Entwicklung beginnt mit dem Verständnis von Beziehungen – zu Mitarbeitenden, Kund:innen, Lieferant:innen und lokalen Gemeinschaften. Deshalb ist die Identifikation von Stakeholdern heute ein zentraler Bestandteil jeder ESG-Strategie. Zu wissen, wer in die Geschäftstätigkeit eines Unternehmens involviert ist – und wie diese Beziehungen gestaltet sind – ermöglicht bewusste und verantwortungsvolle Entscheidungen.

 

Stakeholder – wer ist das genau?

 

Einfach ausgedrückt sind Stakeholder alle Personen und Organisationen, die von einem Unternehmen beeinflusst werden – und umgekehrt Einfluss auf das Unternehmen haben. Dieser weit gefasste Begriff umfasst Mitarbeitende, Kund:innen, Lieferant:innen und Architekt:innen ebenso wie Branchenorganisationen, lokale Gemeinschaften und öffentliche Institutionen.

In Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (z. B. ESRS oder ISO 26000) gelten Stakeholder als zentrales Element verantwortungsvoller Unternehmensführung. Ihre Erwartungen, Bedürfnisse und Rückmeldungen sollten bei unternehmerischen Entscheidungen berücksichtigt werden – nicht nur aus ethischen, sondern auch aus strategischen Gründen.

 

Wie identifiziert man die Stakeholder eines Unternehmens?

 

Stakeholder-Mapping ist der erste Schritt zur Entwicklung einer wirksamen ESG-Strategie. Dieser Prozess sollte idealerweise in Form von Workshops mit verschiedenen Abteilungen durchgeführt werden, um ein umfassendes Bild des Beziehungsnetzwerks des Unternehmens zu erhalten. Anschließend folgt die Priorisierung der Stakeholder – also deren Einordnung nach dem Einfluss, den sie auf das Unternehmen haben, und umgekehrt. Dabei helfen unter anderem folgende Fragen:

  • Wer sind unsere nahen und entfernteren Stakeholder?
  • Wen beeinflussen wir besonders stark innerhalb der Wertschöpfungskette?
  • Wer hat den größten Einfluss auf uns?
  • Welche Erwartungen und Bedürfnisse haben unsere Stakeholder?
  • Was könnten wir gemeinsam mit ihnen tun – oder für sie?
  • Gegenüber wem haben wir rechtliche Verpflichtungen?
  • Wer könnte Bedenken gegenüber unseren Entscheidungen und Maßnahmen äußern?


Hilfreich ist auch eine einfache Bewertungsskala (z. B. von 0 bis 5), um die wichtigsten Stakeholder gezielt zu identifizieren.

 

Stakeholder bei der Balma Möbelmanufaktur

 

In der Balma Möbelmanufaktur wurde eine interne Befragung unter den Führungskräften durchgeführt, um die wichtigsten Stakeholder-Gruppen zu identifizieren und sowohl deren Einfluss auf das Unternehmen als auch den Einfluss des Unternehmens auf sie zu bewerten. Wie ESG-Managerin Magdalena Kaniewska erklärt, wurde dabei ein breites Spektrum an Beziehungen analysiert. Dies ermöglichte es, zentrale Stakeholder-Gruppen zu benennen – darunter Mitarbeitende und externe Partner:innen, Kund:innen, Lieferant:innen und Subunternehmer:innen (wie Montageteams und Servicekräfte), Vertriebspartner:innen sowie Architekt:innen und Designer:innen. Weitere berücksichtigte Gruppen waren die lokale Gemeinschaft, die natürliche Umwelt, Hochschulen, Branchen-, Zertifizierungs- und Forschungsorganisationen, Medien, öffentliche Institutionen und Nichtregierungsorganisationen. Diese Vielfalt spiegelt die unterschiedlichen Bedürfnisse und Erwartungen wider, die Balma versteht und verantwortungsbewusst in seine tägliche Arbeit einbezieht.

 

Wie gelingt der Dialog mit Stakeholdern? – Praktische Instrumente

 

Der Dialog mit Stakeholdern ist ein zentrales Element nachhaltiger Entwicklung. Es geht dabei nicht um einmalige Umfragen, sondern um kontinuierliche, authentische Kommunikation, die zu gemeinsamen Lösungen führt.

Zu den am häufigsten genutzten Methoden gehören:

  • Zufriedenheits- und Meinungsumfragen,
  • Stakeholder-Dialogformate und Panels,
  • Beratungsgruppen,
  • Einzelinterviews,
  • gemeinsame Projekte,
  • laufende Kommunikation über Medien und soziale Netzwerke.

Es empfiehlt sich außerdem, eine Kommunikationsstrategie für Stakeholder zu entwickeln – mit klarer Definition von Kontaktfrequenz, Kommunikationskanälen und erwarteten Ergebnissen.

 

Nachhaltigkeit beginnt mit Beziehungen

 

Ein gut geführter Stakeholder-Dialog bildet die Grundlage für eine wirksame ESG-Strategie und verantwortungsvolle Unternehmensführung. Die Berücksichtigung vielfältiger Perspektiven ermöglicht Entscheidungen, die besser auf reale Herausforderungen und Erwartungen abgestimmt sind.

Nachhaltigkeit ist kein einmaliges Ziel, sondern ein kontinuierlicher Prozess – ein Prozess, der den regelmäßigen Austausch von Informationen und den Aufbau von Vertrauen erfordert. Nur durch diesen laufenden Dialog können Unternehmen tragfähige Lösungen schaffen, die den Anforderungen des heutigen Marktes gerecht werden.

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